Für reflektierte Gelassenheit statt toxischer positivität
Danke, nicht gut
erschienen 2023
Affektierte Dauerlächler sind anstrengend und wir begegnen ihnen an jeder Straßenecke. Die sozialen Medien quellen über von Feel-good-Propheten und Inszenierungen des vermeintlich perfekten Lebens. Wer nicht glücklich ist, ist selbst schuld – schließlich könnte man ja einfach sein Mindset ändern. Doch das schrammt nicht nur an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei, sondern ist eine gefährliche Haltung: Sie blendet aus, dass Menschen einen Gutteil ihres Lebens nicht selbst beeinflussen können. Positivität, die keine Verletzlichkeit zulässt, ist alles andere als ein gesunder Weg zu sich selbst. Denk doch einfach mal positiv! ist eben nicht die Lösung für alle Probleme – finden wir jedenfalls.
Wie der Ausweg aus dem Schlamassel, genannt Leben, aussehen könnte und was eine kotzende Ente damit zu tun hat – finde es heraus in Danke, nicht gut.
Judith Werner und Franz Himpsl haben sich auf die Suche gemacht nach einem Grund zur Hoffnung, der auch nüchterne Skeptiker überzeugt. Und sie sind fündig geworden.
– Kösel Verlag
Pressestimmen und Berichte

Rezension in PSYCHOLOGIE HEUTE: Unglücklich? Selbst schuld!
„Jede Krise als Chance sehen? Franz Himpsl und Judith Werner zeigen in ihrem Buch, wie uns toxische Positivität unter Druck setzt und schadet. (…) Philosophische Ausflüge dominieren die sechs Kapitel des Buches, etwa das Werben für einen stoischen Umgang mit unseren eigenen Grenzen. „Wir alle werden limitiert: durch unsere Herkunft, durch unsere Körper, durch unsere finanziellen Möglichkeiten, durch die Gesetze der Physik, durch die Dämonen, die wir alle mit uns herumtragen“, schreiben Himpsl und Werner und fügen hinzu: „Diese Einsicht tut weh.“ Doch an dieser Stelle taucht dank der wohlüberlegten Ausführungen weniger Schmerz als vielmehr Erleichterung auf: Sie schmälern die Last, die die Denkweisen und Forderungen einer Leistungsgesellschaft mit sich bringen – etwa der Gedanke, man könne alles schaffen, wenn man nur hart genug arbeitet.“
Im Print: Juli-Ausgabe 2024
RadioTalk Dienstags direkt im MDR Sachsen zum Thema:
Selbstoptimierung – was ist sinnvoll, was unsinnig?
„Gute Vorsätze zum Jahresbeginn können nach drei Wochen schon vergessen sein. Für manche ist es aber mehr als ein schnell gefasster Entschluss: Körper und Geist optimieren, sich selbst zu Höchstleistungen anstacheln. Ist das ein sinnvolles Ziel? Oder droht man, sich darin zu verlieren und das Gegenteil von dem zu erreichen, was man vorhat? – Darüber diskutieren Dr. Simone Koch, Dr. Manfred Lütz und Dr Judith Werner (…) Die studierte Philosophin, Politologin und Germanistin betreibt gemeinsam mit Dr. Franz Himpsl einen Podcast und hat mit ihm ein Buch geschrieben, in dem sie für mehr Gelassenheit werben. In „Danke, nicht gut“ geht es auch darum, gute Vorsätze links liegen zu lassen und einzusehen, dass positives Denken kein Allheilmittel ist.“
Live am 21.1.2024

Essay in der Süddeutschen Zeitung: Schluss mit den guten Vorsätzen!
„Wie oft haben Sie in den letzten Wochen den Ausdruck „Bilanz ziehen“ gehört? Im Textbausteinkasten der Jahresendansprachen findet man ihn ganz oben. Jetzt ist also die Zeit der Abrechnung gekommen. Subtext der Bilanzierungs-Rhetorik: Das muss doch in Zukunft besser gehen! Wenn wir jetzt die Weichen stellen und die richtigen Vorsätze fassen, wird alles anders! (…) Doch wenn erst mal die Sektkorken knallen, wird die Sehnsucht nach einem Neuanfang groß. So, als würde mit der sich ändernden Jahreszahl auch im Poesiealbum des Lebens eine neue Seite aufgeschlagen. Aber Veränderungen brauchen Zeit und sollten kleinschrittig angegangen werden. Kein neues Kapitel – wir rutschen bestenfalls in eine neue Zeile unserer geistigen Biografie.“
Im Print: 28. Dezember 2023
Manches im Leben ist unverrückbar schlecht. Was uns dann hilft: hoffnungsvolle Gelassenheit, die sich mit dem Miesepeter in uns verbündet. Und dieses Buch!
– Annika Rösler, Autorin
Radio-Interview mit Carsten Tesch für MDR „Kultur am Morgen“
„(Über-)Leben in herausfordernden Zeiten: Danke, nicht gut.
Danke, nicht gut. Abschied von der positiven Selbstinszenierung. Im Gespräch mit der Philosophin und Publizistin Judith Werner.“

TV-Beitrag im Magazin TWIST von ARTE. Interview mit Bianca Hauda zum Thema „Was hilft in Krisenzeiten“.
„Auch Judith Werner weiß, was es bedeutet, in einer durchoptimierten Gesellschaft schwach zu sein. Moderatorin Bianca Hauda trifft die Podcasterin („Hallo Ernstfall“) und Philosophin, die sich über platten Optimismus-Singsang aufregt und spricht mit ihr über den Zwang, auch jedes Scheitern, jede Krankheit, jede politische Krise immer positiv wenden zu müssen. In ihrem aktuellen Buch Danke, nicht gut plädiert sie dafür, „Tiefen zu durchleben und trotzdem nicht durchzudrehen, eine Form kritisch reflektierter Gelassenheit“. Und sie zeigt, wie man trotz allem nicht den Mut verliert.“

Interview mit dem MKR (Münchner Kirchenradio) für das Format „Einfach leben“ mit Gabi Hafner
„Wie gut ist positives Denken als Lebensstrategie?
Alles wird gut! Ein aufmunternder Satz, der kann schon mal durch einen schwierigen Moment helfen. Aber bei einem handfesten Problem, reicht es da aus, positiv zu denken und an einen guten Ausgang zu glauben? Ist ein Problem eine Chance, aus der man immer etwas machen kann? Philosophin und Autorin Judith Werner nimmt solche Aussagen kritisch unter die Lupe, vor allem seit sie schwer erkrankt war…“
Hoffnung ist ein Muskel. Ihn zu trainieren ist anstrengend. Mit diesem Buch macht es aber Spaß.